Bewusst mit Strahlung umgehen

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Die Studienlage hinsichtlich elektromagnetischer Strahlenbelastung ist nicht eindeutig, doch mit einfachen Tipps kann man unnötige Zeiten in einem elektromagnetischen Feld stark minimieren.

Lampen machen Sinn

Elektromagnetische Strahlen umgeben uns täglich und es werden immer mehr: Smartphones, WLAN, Stromleitungen am Bett, die Mikrowelle, 3G, 4G und mittlerweile ist auch das 5G-Netz im Vormarsch. Was tun diese Strahlungen mit uns und was kann man tun, um den Umgang mit diesen elektromagnetischen Feldern (EMF) zu minimieren?

Zuallererst muss zwischen den nieder- und den hochfrequenten EMF unterschieden werden: Niederfrequente EMF betreffen alles, von der Steckdose bis zur Lampe, wobei die elektromagnetische Strahlenbelastung aus der Steckdose laut Biohack-Experte Andreas Breitfeld überschaubar und teilweise sogar wichtig ist, wie etwa eine funktionierende Lampe beim Aufstehen in der Nacht, um sich nicht im Dunkeln die Zehen zu stoßen. Dabei vermeiden sollte man allerdings und auf jeden Fall eine Mikrowelle. Mikrowellen sollen ohnehin nicht mit Lebensmitteln in Kontakt kommen, schließlich können sie Tiere töten. Mikrowellengeräte sollten daher aus dem Lebensbereich entfernt werden. Wer sie dennoch benötigt, sollte überlegen, sie im Keller aufzubewahren.

Stromleitungen durch die Wand sind prinzipiell unbedenklich. Diese sind zum Beispiel vorhanden, wenn sich Steckdosen klassisch links und rechts vom Bett befinden. Wer dennoch schlecht schläft oder unausgeruht aufwacht, sollte wenn möglich eine andere Wand für das Bett wählen. Auch Netzfreischalter können im Schlafzimmer helfen. Baubiologen können EMF im Haus ausfindig machen und hilfreiche Tipps geben.

Frequenzen erwärmen

Etwas anders sind die Auswirkungen der hochfrequenten EMF zu sehen, wobei es hier noch keine eindeutigen Studien gibt, die belegen können, ab wann eine elektromagnetische Strahlenbelastung diese oder jene negative Auswirkung auf den Organismus hat.

Belegt ist hingegen die Korrelation zwischen der Erwärmung von Körperteilen sowie Organen und deren Kontakt mit EMF. Dabei gilt: Je mehr Flüssigkeit ein Körperteil oder Organ speichert, desto stärker ist die thermische Wirkung, die durch den elektromagnetischen Befall ausgelöst wird. 

Solche Organe sind in erster Linie das Gehirn und die Gonaden des Mannes. Daher sollte ein längerer oder auch unnötiger Kontakt vermieden werden und das Smartphone zum Beispiel nicht in der Hosentasche aufbewahrt werden, der Laptop nicht am Schoß, sondern auf den Schreibtisch gestellt werden etc. Gerade Mobiltelefone nutzen verschiedene Frequenzen, um Mobilfunk, Datennutzung und WiFi-Verbindungen zu ermöglichen. Ein Bluetooth-Headset nutzt nur eine Frequenz und ist damit deutlich harmloser. 

Breitfeld weist auf den Umstand hin, dass früher das Ausschalten des Handys gereicht hat, um dessen Frequenzen abzuschalten. Allerdings ermöglicht es Apple seit dem Softwareupdate auf IOS 15, dass das Gerät auch im ausgeschalteten Zustand gefunden werden kann. Diese noch immer vorhandene Strahlung im ausgeschalteten Zustand kann nur durch zusätzliche Gadgets wie einen Faraday-Bag abgeblockt werden.

Vorsicht bei Kindern

Untersuchungen haben ergeben, dass es zu Temperaturerhöhungen kommen kann. Welche Schäden weiters auftreten können, darauf kann man sich derzeit nicht festlegen. Dennoch gibt es immer wieder Meldungen von degenerativen Zellveränderungen, die höchstwahrscheinlich Strahlungsschäden sind. So gibt es Fotos von Bäumen mit Moosbewuchs, der nicht stattfindet, wenn in der Nähe des Baumes ein Sendemast installiert ist. Säugetiere werden unter EMF-Belastung aggressiver. Vögel büßen ihren Orientierungssinn ein, wenn sie über das EMF von Großstätten fliegen. Kannibalismus bei Massenhühnerhaltung geht durch die Belastung durch EMF nochmals nach oben. Dennoch gibt es keine erdrückende Studienlast, die ganz klar festlegt, ab welcher Belastung welche Nebenwirkungen auftreten. 

Trotz all dieser Unsicherheiten stellt die Nutzung dieser Technologien einen Teil unserer Lebensqualität dar, sie machen unser Leben komfortabler und zeitgemäß. Die Zeiten, in denen man sich EMF aussetzt, sollte dennoch kritisch betrachtet werden. Möglichkeiten, diese Zeiten zu reduzieren, sind zum Beispiel das Ausschalten eines WLAN-Routers über Nacht, etwa mit einer Zeitschaltuhr. In einer Umgebung, in der man viel und lange arbeitet, sollte man ein Ethernet-Kabel nutzen, das zusätzlich eine bessere Verbindung bietet. Das Handy sollte nicht in der Hosentasche, sondern in der Hand oder in einer Tasche (nicht körpernah) aufbewahrt werden, um Abstand zu gewinnen. 

Gerade bei Kindern, Kleinkindern und Jugendlichen ist die Knochendichte deutlich weniger ausgebildet, der Schädel ist dünner und die Strahlen kommen leichter durch. Wenn schon Handy oder Tablet zur Unterhaltung der Kinder genutzt werden, dann sollte der Film zumindest vorab heruntergeladen und dann im Flugmodus abgespielt werden. 

Und nicht zuletzt tut man der Gesundheit etwas Gutes, wenn man für eine gewisse Zeit am Tag telefonisch nicht erreichbar ist. ❏ 

Stefanie Schadler

Thema gewählt aus „Die Biohacking-Praxis“, Podcast des Red Bulletin 

Experte: Andreas Breitfeld, Biohacker
Foto© Caleb Oquendo


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