Die Brutzeit unterstützen

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Vögel bevorzugen während der Brutzeit eiweißreiche Nahrung sowie natürlich vorkommende Nahrung im Garten. Zudem können in den Sommermonaten an der Futterstelle verstärkt Krankheiten auftreten.

Füttern zur Brutzeit

Weicht der Winter langsam wärmeren Temperaturen, stellt sich für viele Vogelliebhaber die Frage: Ist es sinnvoll, die Vögel weiterhin zu füttern oder nicht und, wenn ja, mit welchem Futter? Die österreichische Vogelschutz-Organisation BirdLife gibt dazu an, dass eine Ganzjahresfütterung den Vögeln nicht schadet, sofern man einige Grundregeln beachtet. 

Man sollte sich bewusst sein, dass man mit einer Fütterung nur eine Auswahl an meist häufigen Vogelarten unterstützt. Besonders zur Brutzeit, die zum Beispiel bei Amseln bereits im März beginnt, sind Wildvögel auch auf ein natürliches Futterangebot angewiesen, um erfolgreich Junge aufzuziehen. So brauchen Meisen Blattläuse und Raupen, Amseln Würmer und Insektenlarven und Sperlinge verschiedene Insekten. Samenfressende Finken wie Stieglitz oder Girlitz sind auf verschiedenste Wildkräutersamen als Aufzuchtfutter angewiesen. Zur Eibildung benötigen die Altvögel Vitamine und Mineralstoffe, vor allem kalkhaltige Nahrung.

Meist holen sich die Altvögel für sich selbst etwas von der Futterstelle und verfüttern an ihre Jungen das richtige Nestlingsfutter – sofern es in ausreichender Menge vorhanden ist. Manchmal kommt es allerdings vor, dass auch falsches Futter an Jungvögel verfüttert wird, vor allem bei Mangel an geeignetem Aufzuchtfutter. Vor allem Sperlinge neigen bei Insektenmangel dazu, den Jungen ungeeignete fetthaltige Samen oder Nüsse zu bringen, die sie nicht verdauen können. Auch Meisen verfüttern manchmal ungeeignetes Fettfutter oder Nüsse.

Daher gilt: Während der Brutzeit keinesfalls Fettfutter oder Nüsse verfüttern. Brot oder Speisereste sind ohnehin das ganze Jahr über tabu. Auch große fetthaltige Samen wie Sonnenblumenkerne sollen durch eiweißreiches Futter mit Insekten ersetzt werden, für Körnerfresser eignen sich kleine Samen wie Hanf, Hirse oder Mohn und für Sperlinge und Ammern Getreide wie Hafer und Weizen.

Naturnaher Garten

Vor allem die Hygiene ist im Sommer wichtiger als im Winter und die Futterstelle sollte immer wieder beobachtet werden. Es sollten nur geschlossene Futterhäuser oder Futtersäulen verwendet und regelmäßig gereinigt werden. Heruntergefallenes Futter sollte zudem immer wieder entfernt werden. Es ist auch eine direkte Ansteckung der Vögel untereinander möglich, wenn an der Futterstelle viele von ihnen zusammenkommen. Sollten Anzeichen von Krankheiten entdeckt werden – wie apathisch wirkende, aufgeplusterte Vögel –, muss die Fütterung sofort eingestellt und das gesamte Futter sowie die Futterhäuschen entfernt werden.

BirdLife appelliert zudem an alle Vogelliebhaber, die Gartenvögel vor allem durch naturnahe Gartengestaltung zu fördern und so für die unersetzliche natürliche Nahrung zu sorgen. Je vielfältiger und naturbelassener der Garten ist, umso mehr Vögel werden sich dort einfinden. Unter www.umweltberatung.at werden zum Beispiel wilde Ecken empfohlen, wo auch sogenannte Beikräuter wie Brennnesseln, Disteln oder Beifuß wachsen dürfen. Hier finden Vögel Nahrung und Verstecke. Vögel brüten und verstecken sich zudem gerne in dichten Sträuchern und Hecken. Dornensträucher sind besonders beliebte Nistplätze. Hier sind die Jungvögel vor Katzen, Mardern und anderen Nesträubern geschützt. Heimische Gehölze locken auch zahlreiche Insekten an, die wiederum eine unersetzliche eiweißreiche Nahrungsgrundlage für Jungvögel sind. Dornige Sträucher wie z. B. Hundsrose, Berberitze, Schlehe und Weißdorn bieten Vögeln Nahrung und Schutz. Auch Holunder, Gemeiner Schneeball, Pfaffenkapperl, Dirndlstrauch, Roter Hartriegel und Liguster sind bei Vögeln beliebt. Nahrungsreiche Bäume sind Vogelbeere, Traubenkirsche, Vogelkirsche, Eibe, Salweide, Birke, Wildbirne und Wildapfel sowie heimische Obstbäume. ❏           

Stefanie Schadler

Foto © G.C. auf Pixabay

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