Effizienter Lebensstil

in Aktuell

Aktuell denkt wohl jeder Privathaushalt darüber nach, wo Energie eingespart werden kann. Dieser Artikel soll dabei helfen, unser Leben noch effizienter zu gestalten.

Energie als wertvolles Gut ansehen und sie nicht gedankenlos verschwenden – viele Dinge sind uns ohnehin schon in Fleisch und Blut übergegangen, dennoch gibt es noch weitere Schrauben, an denen man drehen kann, um Energie noch effizienter einzusetzen. Ein neues Wettrennen scheint begonnen zu haben: Welcher Haushalt spart über das Jahr am meisten Energie ein?

Das Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie ist zumindest bereits auf „Mission 11“, soll heißen: Gemeinsam elf Prozent Energie sparen. Kleine Änderungen des Verhaltens beim Wäschewaschen, Kochen oder Lüften bergen dabei viel Potenzial. 

Rund ums Heizen

Den größten Einfluss auf den Heizenergiebedarf nimmt das Temperaturniveau ein, über das die beheizten Räume über die gesamte Heizsaison gehalten werden. Wird die Innenraumtemperatur über die ganze Heizperiode um zwei Grad Celsius gesenkt (z. B. von 22 auf 20°C), so senkt das die jährliche Heizkostenrechnung um zwölf Prozent. 

Ohne Komfortverlust und sofern das Gebäude bzw. die Wohnung eher rasch auskühlt, können die Innenraumtemperaturen über Nacht um ein paar Grad, z. B. auf 18 °C abgesenkt werden, vor allem dann, wenn die Wohnung morgens schnell wieder warm wird. Am komfortabelsten geht das mittels digitaler Thermostate, die nachgerüstet werden können. Hier kann für jeden Tag und jeden Heizkörper ein Temperaturverlauf eingegeben und auch längere Abwesenheiten (Temperaturabsenkung) voreingestellt werden. Im Schlafzimmer empfinden viele Personen Temperaturen zwischen 16 und 18 °C angenehm beim Schlafen. Auch in der Küche reichen 18 bis 20 °C. In Wohn- und Kinderzimmern sollten 20 bis 22 °C ausreichen. Nur im Bad können höhere Temperaturen (23 °C) angemessen sein. Teilweise geht dies alles auch schon per App, man kann die Einstellungen also auch unterwegs vornehmen.

Da bei gleichem Temperaturniveau trockene Luft als kälter empfunden wird als feuchte, sollte man darauf achten, dass die Luftfeuchtigkeit im Raum zwischen 30 und 55 Prozent liegt. Zimmerpflanzen helfen dabei, eine behagliche Luftfeuchtigkeit zu erreichen.

Kochen und Backen 

Beim Kochen auf der Herdplatte kann die Restwärme genutzt werden, sodass der Herd fünf bis zehn Minuten früher ausgeschaltet werden kann. Ein Deckel auf dem Kochtopf spart zwei Drittel des Energieverbrauchs und auch die Kochzeit verkürzt sich. Nur so viel Kochwasser verwenden, wie man benötigt; diesen Ansatz unterstützt zum Beispiel ein Gareinsatz. Teigwaren nach einigen Minuten Kochzeit (je nach Zeitangabe auf der Verpackung) bei geschlossenem Deckel weiterziehen lassen. Damit kommt man ganz energiesparend zu Nudeln „al dente“. Die Garzeiten von Reis und Hülsenfrüchten wie Bohnen und Linsen verringert sich deutlich, wenn man sie vorquellen lässt. 

Wer beim Backrohr das Vorheizen weglässt, spart bis zu 20 Prozent Energie – eine Ausnahme bilden empfindliche Teige wie Soufflé und Brandteig. Backen mit Umluft ist sparsamer als mit Ober- und Unterhitze. Bei Umluft reichen 20 bis 30 °C weniger Temperatur aus. Auch beim Backrohr gilt: Restwärme nutzen. Bei einer Backzeit über 40 Minuten kann das Backrohr zehn Minuten früher ausgeschaltet werden. 

Sofern möglich, sollte der Herd anstelle des Backrohrs verwendet werden, da der Backofen bis zu viermal so viel Energie benötigt. 

Kühlen und Einfrieren

Der Stromverbrauch für Kühl- und Gefriergeräte beträgt im Haushalt durchschnittlich zehn bis 15 Prozent. Die möglichen Energie- und Kosteneinsparungen beim Gerätekauf können besonders beim Austausch älterer ineffizienter Geräte beträchtlich sein. Das Einsparpotenzial beim Gerätetausch beträgt je nach Alt- und Neugerät bis zu über 50 Prozent. Allerdings sollten Altgeräte nicht zu früh ausgetauscht werden, da sonst die Gesamtökobilanz, die auch Produktions- und Entsorgungsaufwände umfasst, negativ ausfallen kann.

Wird viel Platz für Gefriergut benötigt, so ist in unterkellerten Ein- oder Mehrfamilienhäusern grundsätzlich eine Kombination einer Gefriertruhe im Keller und eines Kühlschranks ohne oder mit nur kleinem Gefrierfach im Wohnbereich zu bevorzugen. Eine Gefriertruhe im kühleren Keller ist deutlich effizienter als eine Kühl-Gefrier-Kombi in der Wohnküche.

Gefriertruhen sind ca. zehn bis 15 Prozent effizienter als Gefrierschränke, Kühlschränke ohne Gefrierfach benötigen wiederum ca. 20 bis 25 Prozent weniger Energie als Geräte mit Gefrierfach. Kühl-Gefrier-Kombis sollten über getrennte Türen für den Kühl- und Tiefkühlbereich verfügen. Aus Effizienzgründen sollten Kühlschränke im Durchschnitt zu zwei Drittel befüllt werden. Beim Kühlschrank genügt häufig eine Innentemperatur von 6 bis 7 °C und bei Gefriergeräten minus 18 °C.

Waschmaschine

Waschmaschinen finden sich heute in beinahe jedem österreichischen Haushalt – in nur sieben von 100 Haushalten steht keine. 

Grundsätzlich sind Waschmaschinen mit größerer Kapazität effizienter, sofern sie voll beladen werden. Allerdings werden im Alltag häufig große Geräte nur teilweise beladen, wodurch der Energieverbrauch, bezogen auf die Wäschemenge, unnötig hoch wird. Eine Untersuchung des deutschen Ökologie-Institutes aus dem Jahr 2008 ergab eine durchschnittliche Beladung von Waschmaschinen zwischen drei und vier Kilogramm Wäsche pro Waschgang, teilweise sogar erheblich darunter. An diesem Status hat sich offensichtlich über viele Jahre nichts Signifikantes geändert.

Moderne Maschinen reduzieren zwar mittels Beladungserkennung den Energieverbrauch, allerdings liegt der Verbrauch pro Kilogramm Wäsche bei geringer Beladung dennoch höher: Eine halbe Beladung bedeutet keineswegs nur den halben Energie- bzw. Wasserverbrauch, sondern zum Teil nur eine sehr geringe Reduktion. 

Je nach Verschmutzung sollte mit möglichst niedriger Temperatur gewaschen werden. Für Weiß- und Buntwäsche sollte maximal das 60-°C-Programm gewählt und das Kochwäsche-Programm (90 °C) möglichst vermieden werden. Oft reichen 40 °C oder 30 °C. Die modernen Waschmittel entfalten ihre Wirkung auch bei diesen niedrigen Temperaturen. Ein Tipp: Schritt für Schritt „herunterschalten“. Einfach ausprobieren, ob die Wäsche statt mit 60 °C auch mit 40 °C genauso sauber wird. Wird die gewünschte Wirkung erreicht, kann man noch einen weiteren Temperatur-Schritt nach unten gehen. ❏                    

 Stefanie Schadler

Tipps einiger Mitglieder der Wirtschaftsplattform Wechselland:

Mag. Stefanie Schadler, Simon Telecom in Rohrbach an der Lafnitz:

„Beim Smartphone ist es weniger der Stromverbrauch beim Ladevorgang, sondern vielmehr die Energie, die bei Herstellung, Transport und Entsorgung des Gerätes verbraucht wird, die es einzusparen gilt. Wer also sein Smartphone trotz Displaybruch oder schwächelndem Akku weiternutzen möchte, für den gilt: reparieren statt wegwerfen. Durch den Reparaturbonus, der bei uns als Partnerbetrieb eingelöst werden kann, werden aktuell 50 Prozent bzw. maximal 200 Euro der Reparaturkosten gefördert.“

Ing. Reinhard Koderholt, KR Installationstechnik in Dechantskirchen:

„Verwenden Sie Ihre Heizkörperthermostate richtig, d. h., stellen Sie die Zahlenskala je nach gewünschter Raumtemperatur ein und drehen Sie nicht ständig voll auf. Weiters sollten Sie defekte Heizkörperthermostate erneuern lassen.“

Weitere Tipps unter: 

www.topprodukte.at 


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