Viele Firmen nutzen bereits Videos, um über Social Media mehr Aufmerksamkeit zu erreichen. Das Erzählen von Geschichten mittels Bilder und Videos kommt dabei besonders gut an.
Ein Produkt als Geschichte
Visual Storytelling beziehungsweise das visuelle Erzählen bedeutet, eine Geschichte hauptsächlich unter Verwendung visueller Formen wie Bilder, Illustrationen oder Videos zu vermitteln. Wer Informationen ansprechend und authentisch in eine Geschichte verpackt, erreicht beim Nutzer, dass er sich diese besser merkt. Gerade im Social-Media-Bereich sind Videos mittlerweile alltäglich und sehr beliebt, was auch für Firmen bedeutet, sich diesem Thema verstärkt zu widmen, um unter den Nutzern mehr Aufmerksamkeit zu erhalten.
Doch wie erstellt man ein Video, das eine solche Aufmerksamkeit erreicht und gelikt, geteilt und vielleicht sogar viral geht? Im besten Fall werden die Nutzer bereits zu Beginn gefesselt. Das ist deshalb wichtig, weil Social Media äußerst schnelllebig ist und die Nutzer innerhalb von Millisekunden entscheiden, ob sie ein Video anschauen oder zum nächsten wechseln. Dabei kann man sich unterschiedlicher Methoden bedienen, etwa gleich zu Beginn zu „schocken“, aber auch Humor funktioniert sehr gut. Um die gewünschte Wirkung des Videos zu erzielen, ist es zudem wichtig, es auf die Zielgruppe abzustimmen.
Beim Aufbau eines Videos kann man sich der Heldengeschichte bedienen beziehungsweise das Video in drei Akte teilen: Anfangs-, Mittel- und Endteil. Im ersten Teil wird der Protagonist dem Publikum vorgestellt, danach muss sich der Protagonist einer Herausforderung stellen und am Ende kommt es zum Höhepunkt, indem der Held das Problem löst. Aus dem Film als Screenplay bekannt, kann man sich auch bei der Erstellung eines Videos dieses Aufbaus bedienen und mit kreativen Ideen und Konzepten füllen.
Emotionen und Authentizität
Videos erhalten mehr Aufmerksamkeit als nur Text und die Informationen können besser transportiert werden, weil das Auge diese besser erfassen kann.
Dabei reicht es nicht mehr aus, ein Produkt vorzustellen und es als bestes anzupreisen. Der Nutzer möchte Emotionen und Gefühle sehen; es soll eine Atmosphäre erzeugt werden. Dabei kann man sich unterschiedlicher Kameratechniken bedienen: Man zeigt die Umgebung, wechselt zwischen Nahaufnahme und Totale, man versucht, so viele Eindrücke wie möglich zu vermitteln, und schafft so einen Gesamteindruck. Zusätzlich werden Musik, Voiceover oder andere akustische Elemente eingebaut, um die Stimmung zu untermalen oder zu verstärken. Bei der Musikauswahl sollten zusätzlich die Lizenzkosten bedacht werden, die bei der Verwendung anfallen. Neben Musik können auch Originaltöne wie Vogelgezwitscher oder das Rauschen eines Baches aufgenommen und die Videos damit hinterlegt werden. Wer ein Musikinstrument spielt, kann auch die eigenen Aufnahmen verwenden. Bei all den Möglichkeiten, die es mittlerweile gibt, ist es wichtig, authentisch und menschlich zu bleiben – das schafft Vertrauen.
Zusätzlich sollten Videos nicht nur von Bildern und Musik leben, da rund 70 Prozent der Nutzer diese ohne Ton betrachten. Daher ist es wichtig, einen Untertitel einzubauen, um die wichtigsten Informationen auch den Nutzern stumm geschalteter Geräte zu vermitteln.
Alternative zu Videos: Karussell-Post
Eine Alternative für all jene, die im Erstellen und Schneiden von Videos noch nicht so versiert sind, bietet der sogenannte Karussell-Post auf Instagram. Damit wird ein Beitrag mit mehreren Fotos (oder Videos) versehen, die durch Wischen nach links angesehen werden können. Bis zu zehn Bilder oder Videos können hinzugefügt und als ein einzelner Beitrag im Feed geteilt werden. Diese Slideshow ist ebenfalls ein gerne genutztes Mittel für Storytelling, da sich die Nutzer Stück für Stück durch den Inhalt wischen. Sie ist wesentlich effizienter als einzelne Bilder oder Videos. Bevor man einen solchen Post erstellt, sollte man auch hier ein Konzept entwerfen und sich überlegen, welche Elemente zum Einsatz kommen sollen. Es ist außerdem sinnvoll, sich einen einzigartigen Stil für die Karussell-Posts zu überlegen. Welche Schriftart und Farben passen zur eigenen Marke und fallen auf? Um Interesse bei den Nutzern zu wecken, ist das Pendant zum perfekten Einstieg bei Videos ein auffälliges Titelbild beim Karussell-Post, das zum Weiterwischen anspornt. Das Karussell-Format ist ideal, um die Unternehmenskultur und -werte zu vermitteln, auf Produkte und Services aufmerksam zu machen oder neue Kontakte zu erhalten. Kommentare und Likes vermitteln die Bedürfnisse und Motive der Zielgruppe.
Bei der Reaktion auf ein Video oder Posting sind nicht immer die Likes entscheidend, auch Kommentare und persönliche Nachrichten sind wichtig. Gerade bei der Neueinführung eines Produktes sollte das Design beziehungsweise das Layout ein Gefühl erzeugen und der Verkauf in dieser Phase noch eher untergeordnet sein. Die Bildsprache muss zum Produkt passen und sollte nicht auf Likes abzielen. ❏
Stefanie Schadler