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Serie: In einen Podcast hineingehört

Wieso betreibt man einen Podcast? Wie lange dauert es, eine Folge zu erstellen, und welches Equipment hilft dabei? Eine Podcasterin aus der Region gewährt einen Einblick in ihren Alltag.

Menschen direkt ansprechen

Barbara Szabo aus Neustift an der Lafnitz ist eine junge Podcasterin, die sich mit „healthy me, healthy us, healthy world“ den umfangreichen Themen der Gesundheitsförderung verschrieben hat. Sie arbeitet an der FH Pinkafeld als Hochschullehrerin im Bereich der Gesundheitsförderung. Mit ihren Studierenden setzt sie immer wieder Projekte in Kindergärten, Schulen oder Gemeinden um, um Menschen für das Thema Gesundheit zu sensibilisieren. Neben Gruppen erschien es ihr mit der Zeit zunehmend wichtig, einzelne Personen direkt anzusprechen. Im Jahr 2020 kam ihr deshalb die Idee zum Podcast: Dieser bietet einen einfachen Zugang und kann jederzeit angehört werden – egal, ob beim Spazierengehen oder Autofahren. 

In den letzten zweieinhalb Jahren hat Frau Szabo 115 Folgen veröffentlicht – also pro Woche circa eine Folge – und teilweise auch Experten zu bestimmten Themen interviewt. Der Aufwand hinter einer Podcast-Folge variiere zwischen einer und sechs Stunden. Bei Interviews gebe es zum Beispiel meist vorab online einen kurzen Abstimmungstermin mit der jeweiligen Person, bevor die Folge bei einem Treffen gemeinsam aufgenommen werde. Da der fachliche Input vom Interviewpartner kommt, muss sie hier nicht selbst das Thema recherchieren. Danach ergänzt sie nur noch das Intro und Outro und ladet die Folge hoch.

Laut Frau Szabo wählt sie oft Themen aus, die sie gerade an der FH lehrt, wodurch die Folge schneller erstellt werden kann. In andere Themen muss sie sich erst einarbeiten, was dementsprechend mehr Aufwand bedeutet.

Qualität in Ton und Inhalt

Für eine Podcast-Folge mache sie sich vorab Notizen, die Aufnahme selbst gehe recht rasch. Danach erfolgt die Nachbearbeitung, indem sie zum Beispiel die Lautstärke von sich und dem Interviewpartner angleicht oder zu lange Pausen entfernt.

Die ersten Folgen hat sie mit dem Handy aufgenommen, mittlerweile nutzt sie ein Podcast-Mikrofon, mit dem die Aufnahmen sehr gut funktionieren.

Eine Herausforderung habe sie im vergangenen Jahr erlebt, als sie in ihr neues Haus gezogen sind und die Räume noch nicht eingerichtet waren. Dadurch sei bei den Aufnahmen ein Hall zu hören gewesen. Den perfekten Platz habe sie schließlich im Schrankraum gefunden, der mit vielen Kleidungsstücken bestückt die perfekte Aufnahmeumgebung ergab.

Ihre Hörer seien hauptsächlich Frauen und durchschnittlich würden ihre Podcast-Folgen 150-mal angehört. Die beliebtesten Folgen handeln laut Frau Szabo davon, was Gesundheitsförderung ist und was nicht, aber auch von psychologischen Themen wie zum Beispiel „Raus aus der Komfortzone“, eine „Geführte Gehmeditation“ oder die Folge rund um das Thema Ernährungsmythen, für das sie eine Ernährungswissenschafterin interviewt hat.

Ihr Podcast „healthy me, healthy us, healthy world“ wird auch noch weiterhin abrufbar sein, aber Frau Szabo wird zu dem Thema Gesundheitsförderung keine weiteren Folgen mehr online stellen. Stattdessen widmet sie sich bereits einem neuen Podcast, der sich einer viel kleineren Nische bedient, nämlich Achtsamkeit, Entspannung und Mental Health. Sie will in diesem eingegrenzten Bereich fokussierter auf einzelne Themen eingehen. Dazu macht sie von Februar bis Juni eine Ausbildung. Der neue Podcast wird voraussichtlich im Herbst 2023 online gehen.

Einblicke in den Podcast-Schwerpunkt

Die „Herzensvision“ von Barbara Szabo bei ihrem Podcast „healthy me, healthy us, healthy world“ war es, mehr Gesundheit, Wohlbefinden und Zufriedenheit ins eigene Leben und ins Leben der Mitmenschen zu bringen. Dabei ist sie der Auffassung, dass die Menschen über die Themen Bewegung, Ernährung und Suchtmittel bereits gut informiert seien und dementsprechend handeln würden. Was die mentale Gesundheit angehe, sieht sie hingegen Handlungsbedarf. Vor allem sollte man sich nicht erst mit diesem Thema beschäftigen, wenn man kurz vor einem Burnout stehe. Vielmehr könne man den Alltag mehr genießen, wenn man sich regelmäßig mit seiner mentalen Gesundheit befasse und beispielsweise eine Morgen- und Abendroutine in den Alltag integriere. Es gehe nicht darum, mit einem Thermenbesuch dem Alltag zu entfliehen, sondern vielmehr darum, Alltagssituationen angenehmer zu gestalten. Mitzuschreiben, was man im Tagesverlauf macht und danach reflektieren und erkennen, welche Tätigkeiten einen erfüllen und was man eigentlich nicht tun müsste, könnte ebenfalls ein guter Start sein: Wer nicht gerne den Boden aufwische, könne sich ein technisches Equipment besorgen, das diese Arbeit für einen erledigt. Tut es einem gut, jeden Abend zwischen 20 und 22 Uhr fernzusehen, oder wäre es eine willkommene Abwechslung, stattdessen in dieser Zeit ein Buch zu lesen? Wo hat man Handlungsspielraum für Entspannung? „Man kann selbst viel mehr mitgestalten, als man denkt“, ist Frau Szabo überzeugt. ❏           

Stefanie Schadler

Tipps der Podcasterin Barbara Szabo:

• Mit dem Encore-App kann man den fertigen Podcast einfach hochladen. Dieser wird über die App in wenigen Minuten auf den bekannten Plattformen wir Spotify oder Apple-Podcast verteilt.

• Die Wiedergabegeschwindigkeit lässt sich bei Podcasts erhöhen. So kann man in kürzerer Zeit mehr Inhalte aufnehmen. 

• „Ich denke, im Podcast ist es auch immer wichtig zu betonen, an wen sich die Worte richten, vor allem im Gesundheitsbereich und wenn es um das Thema Mental Health, aber auch Ernährungs- und Bewegungsempfehlungen geht. Klar, jeder ist selbst verantwortlich dafür, was er oder sie hört und wie er oder sie die Worte aufnimmt, aber: Als Podcaster – besonders im Gesundheitsbereich – hat man aus meiner Sicht doch auch eine gewisse Verantwortung.“



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