Otterthal feierte 100-jähriges Bestehen

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Die Geschichte Otterthals ist zunächst gespickt mit unterschiedlichen Zugehörigkeiten, doch am Ende steht schließlich eine gute Zusammenarbeit mit den Nachbargemeinden und der Region.

Erste Besiedlung

Im Zuge des Sommerfestes der Freiwilligen Feuerwehr Otterthal Ende Juli feierte die Gemeinde Otterthal zugleich ihr 100-jähriges Bestehen. Als Teil des Festaktes blickte Bürgermeister Karl Mayerhofer auf die Anfänge der Gemeinde zurück, die sich auf den 8. Februar 1923 zurückdatieren lassen. 

Die Entstehung der Gemeinde hängt vor allem mit der Burg Kranichberg zusammen. 1416 wird das heutige Ortszentrum von Otterthal als „das Derffl im Odertal“ bezeichnet – somit ist eine Siedlung zu diesem Zeitpunkt bereits nachweisbar. Der Otter ist dabei der namensgebende Berg, der 1155 erstmals urkundlich als „Oder“ bezeichnet wird. Vom Mittelalter bis 1848 gehörte Otterthal zur Grundherrschaft Kranichberg.

Das Wechselland, die Bucklige Welt und das Joglland wurden generell im 12. und 13. Jahrhundert besiedelt und gerodet. Für das Gebiet um Kirchberg am Wechsel, Trattenbach und Otterthal war die Grundherrschaft Kranichberg mit Sitz auf der Burg Kranichberg zuständig. Das Gebiet am Oberlauf der Feistritz, also die Gemeindegebiete von Trattenbach und Otterthal, dürfte erst gegen Ende des 13. Jahrhundert und vor allem im 14. Jahrhundert nachhaltig besiedelt worden sein.

Widerwillige Zusammenlegungen

Nach der Revolution von 1848 wurden die Grundherrschaften abgeschafft und 1849/50 die politischen Gemeinden gegründet. Otterthal gehörte zusammen mit Trattenbach bis 1923 zur Gemeinde Kranichberg. Im Jahre 1923 wurden Otterthal und Trattenbach aus der Gemeinde Kranichberg herausgelöst und zu jeweils eigenständigen Gemeinden. Kranichberg wurde 1968 aufgelöst und mit Kirchberg am Wechsel zusammengelegt. Im Jahre 1971 wurde beschlossen, dass mit 1. Jänner 1972 die Gemeinden Trattenbach und die seit 1850 selbstständige Gemeinde Raach am Hochgebirge mit Otterthal zusammengelegt werden. Die neue Gemeinschaft sei laut Bürgermeister Mayerhofer alles andere als harmonisch gewesen. Es sei immer wieder zu Streitigkeiten gekommen und Stimmen gegen diese Zusammenlegung seien nie ganz verstummt. Aufgrund der Erkenntnis des Verfassungsgerichtshofes wurde die Zusammenlegung als gleichheitswidrig im Oktober 1983 aufgehoben und mit 1. Jänner 1985 die Selbstständigkeit der drei Gemeinden wiederhergestellt. 

Im Jahre 1997 wurde Otterthal das Wappen verliehen, das wie folgt beschrieben wird: „Im Tannenschnitt erhöht geteilt, oben in Blau ein silberner Hügel, unten über gewelltem blauem Schildfuß mit drei silbernen Wellenfäden in Grün ein goldener Amboss.“

Zusammenarbeit

Heute sind diese Streitigkeiten längst Geschichte und die Gemeinden arbeiten auch ohne Zusammenlegung gut zusammen. So gehen die Kinder aus Otterthal in den Raacher Kindergarten, während die Kinder aus Raach wiederum in Otterthal zur Schule gehen. Man betreibt gemeinsame Verbände wie den Musikschulverband oder den Abfallverband, ist gemeinsam in einer Kleinregion und Erlebnisregion vertreten und touristisch miteinander verbunden.

Beim Fest selbst konnten rund 50 Ehrengäste begrüßt werden, darunter die Bürgermeister und zahlreiche Bewohner der Nachbargemeinden, Vertreter der Vereine und Schulen sowie Vertreter des Landes wie der ÖVP-Landtagsabgeordnete Hermann Hauer und die Bezirkshauptfrau-Stellvertreterin Eva Bauer. Es traten der Kirchenchor aus Kirchberg sowie der Chor der Volksschule Otterthal auf, die im Zuge des festlichen Rahmens gemeinsam das Otterthaler Lied sangen.

Beschlossen wurde die Festlichkeit mit dem Best-of-Programm des Kirchberger Kabarettisten Herbert Steinböck.❏  

Stefanie Schadler

Quelle: Dr. Andreas Salmhofer, Historischer Verein Wechselland

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