Vorauer Schwaig

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Serie Schwaigen am Wechsel

Die Vorauer Schwaig ist im Besitz des Stiftes Vorau und wird seit dem 19. Jahrhundert verpachtet. Wanderer nutzen vor allem den angenehmeren Aufstieg von der niederösterreichischen Seite aus.

Von Ochsen und Kühen bis zur Bewirtung

Seit im Jahr 1635 das Augustiner-Chorherrenstift Vorau von den Grafen von Saurau das Doppelschloss und die Herrschaft Friedberg erwarb, gehört auch die als Vorauer Schwaig bekannte Alm im Gemeindegebiet St. Lorenzen am Wechsel zum Stift Vorau. 

Früher gab es auf der Vorauer Schwaig eine voneinander getrennte Ochsen- und Kuhschwaig mit jeweils einer Almhütte und Stallungen. Aufgrund des Rückgangs der Ochsenhaltung, aber auch aufgrund des geringeren Interesses an Almweiden in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts wurde die Ochsenschwaig aufgelassen und die Weidefläche südlich davon aufgeforstet. Eine kleine Hütte steht auch heute noch. 

Als Ersatz für den Stall bei der Ochsenschwaig errichtete der Stift Vorau im verbleibenden Weidegebiet am Weg zwischen Vorauer Schwaig und Hochwechsel einen neuen Stall. 

Seit dem 19. Jahrhundert erfolgt die Bewirtschaftung durch Verpachtung.  Auch das Stift hat, solange es selbst Viehwirtschaft betrieb, Rinder auftreiben lassen. Der Pächter konnte zudem Zinsvieh von den Bauern der Umgebung aufnehmen. 

Bereits um 1870 hat der damalige Pächter auf der Vorauer Kuhschwaig Gäste bewirtet. 

Durch die Kriegshandlungen im Zweiten Weltkrieg wurde 1940 das Stift Vorau durch das Naziregime enteignet. Die Rückgabe an das Stift erfolgte 1947 und nach Räumung der Weideflächen von Kriegsmaterial und Granaten wurde die Bewirtschaftung der Alm wieder aufgenommen.

Einfacher Aufstieg über Niederösterreich

Auf einer Seehöhe von 1.511 m ist die Vorauer Schwaig zu Fuß und mit dem Auto (Mautstraße) über Festenburg erreichbar. Der Hochwechsel mit 1.743 m ist von der Vorauer Schwaig etwa eine Stunde zu Fuß entfernt. 

Seit 2014 ist Stefan Pichlbauer aus Steirisch Tauchen der Pächter der 180 ha Almfläche und der Hütte. Seine Gäste kommen vor allem aus Niederösterreich und dem Burgenland. Grund dafür ist vor allem der gemütlichere Anstieg von dieser Seite. Vor allem die Nähe zur Mönichkirchner Schwaig ist ausschlaggebend: Mit dem Sessellift  gelangt man auf die Mönichkirchner Schwaig und von dort ist es bis zur Vorauer Schwaig eine leichte Wanderung von etwa sieben Kilometern mit nur 300 Höhenmetern, die in etwa eineinhalb Stunden zu schaffen ist. Von Schaueregg aus ist die Wanderung mit fünf Kilometern noch kürzer, hier sind 500 Höhenmeter zu bewältigen. Von Festenburg aus liegt die Vorauer Schwaig mit zehn Kilometern ebenfalls in einer überschaubaren Entfernung, mit rund 1.000 Höhenmetern ist der Aufstieg hingegen umso beschwerlicher. 

Wegen der hohen Lage der Alm und der Witterung verbringen die Mutterkühe nur einen kurzen Sommer auf der Alm, von Anfang Juni bis Anfang September. Bis zu 160 Stück Rinder werden dazu von mehreren Landwirten aufgetrieben. Auf der Vorauer Schwaig herrscht ein reiner Sommerbetrieb, weshalb sie ebenfalls nur in dieser Zeit geöffnet hat. ❏              Stefanie Schadler

Quelle: Stefan Pichlbauer sowie Festschrift „26. steirischer Almtag“.

Foto ©Leopold Bartsch


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