Wegweisende Versuchsanstalt des Bau-Studios Höfer

in Wirtschaft

Mitglied der Wirtschaftsplattform Wechselland

Die Bau-Firma Höfer setzt mit einer neuartigen Versuchsanstalt neue Maßstäbe in Sachen Blackout-Sicherung und hat das gesamte Projekt zum Europapatent eingereicht.

Europaweit einzigartig

Mit der Gleichenfeier der „Versuchsanstalt für energieautarke Hochbauten unter Verwendung von erneuerbaren Energien“ hat das Baustudio Höfer in Otterthal nach nur einem Jahr Bauzeit ein zukunftsweisendes und in Europa einmaliges Gebäude vorgestellt. BM Ing. Andreas Höfer ist seit über 20 Jahren Chef der Feuerwehrinfrastruktur des österreichischen Bundesfeuerwehrverbandes und hat mitunter die Aufgabe, Feuerwehrhäuser blackoutsicher zu gestalten. Aktuell wird diese Blackout-Sicherheit mittels Dieselaggregaten erreicht. Die Firma Höfer will allerdings ihren Ansprüchen an ein klimaneutrales Feuerwehrwesen gerecht werden und schuf damit die Grundlage für diese Versuchsanstalt. Diese wird mit erneuerbarer Energie blackoutsicher und in weiterer Folge energieautark. Bei der Wasserstofftechnologie, die Einzug in die Versuchsanstalt erhalten soll, ist es erstmals möglich, die Gesamtenergieeffizienz durch Nutzung der Abwärme auf über 85 Prozent zu verbessern. Aktuell liegt der Wirkungsgrad bei unter 50 Prozent.

In Anwesenheit zahlreicher Vertreter aus Politik, Wirtschaft, Industrie, Feuerwehr und des öffentlichen Lebens sowie von Mitarbeitern wurden das Projekt und seine Möglichkeiten auf nationaler und internationaler Ebene vorgestellt.

Energie und Wärme intelligent nutzen

Die Versuchsanstalt mit etwa 2.000 Quadratmetern Gesamtnutzfläche entsteht neben dem bestehenden Firmenareal des Baustudios Höfer. Alle Gebäude werden energetisch miteinander verbunden, um überschüssige Energie effizient zu verteilen und zu nutzen. Photovoltaikpaneele auf den Vordächern produzieren mehr als 150 Kilowatt-Peak Solarstrom, der vorrangig direkt verbraucht wird. Überschüsse werden zur Ladung des Kurzzeitbatteriespeichers genutzt. Weitere Überschüsse werden saisonal im Langzeitwasserstoffspeicher mithilfe von Elektrolyse eingelagert. In den sonnenarmen Jahreszeiten kommt wiederum Wasserstoff als bedarfsgerechte Energiequelle mit Hilfe der Brennstoffzelle zum Einsatz. Die bis dato verlorene Abwärme des Wasserstoffprozesses wird gesammelt und genutzt, wodurch erstmals eine bemerkenswerte Steigerung der Energieeffizienz erzielt wird. Die Wärme wird in den aktivierten Decken und in der speziell entwickelten patentierten Wärmebatterie nachhaltig gespeichert.

Nutzen für Wissenschaft und Industrie

Fast alle thermischen Gebäudekategorien der Bauordnung können in der Versuchsanstalt abgebildet werden. Außerdem ist es durch die Versuchsanstalt erstmals möglich, Wasserstoff energieeffizient und nachhaltig in die Gebäudetechnik zu integrieren. Das legt den Grundstein für eine blackoutsichere und sogar energieautarke Feuerwehrinfrastruktur. Die Versuchsanstalt soll die Grundlage für die nationale und internationale Forschung und Entwicklung für wegweisende Konzepte und Systeme bilden. Ziel ist es, die gewonnenen Erkenntnisse und Monitoringergebnisse auf zukünftige und bestehende Feuerwehrinfrastruktur, aber auch andere kritische Infrastruktur umzulegen.

Das Projekt wurde zum Europapatent angemeldet und zur Gänze selbst finanziert, geplant und umgesetzt. Dadurch, dass keine Fördergelder in Anspruch genommen wurden, konnte das Projekt rasch umgesetzt und somit ein erheblicher Technologievorsprung erzielt werden. 

Der Bau der Versuchsanstalt wird voraussichtlich bis Ende 2023 fertiggestellt sein und ab 2024 sollen bereits Daten für Wissenschaft und Industrie geliefert werden. Die Versuchsanstalt soll auch als Veranstaltungszentrum mit Technik zum Angreifen genutzt werden. ❏              

Stefanie Schadler

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