Woher kommt die Bezeichnung „Wechsel“?

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Bei einer Wanderung auf den Hochwechsel stellen sich die Namen der Region auf einer Schautafel vor. 
Und es werden die Gründe erläutert, warum sich der Begriff „Wechsel“ für die Region festigte.

Der Wechsel und das Wechselland
Der Name „Wechsel“ bezeichnet das Bergmassiv Hoch- und Niederwechsel und wird schriftlich erstmals  1409/10 erwähnt. Vermutlich leitet sich der Name von der Bedeutung für „Übergang“ oder „Wetterwechsel“ ab. Auch in einigen Ortsnamen macht die Bezeichnung die geografische Lage ersichtlich. Auch Straßennamen festigen den Begriff: etwa die „Wechselstraße“ für den Abschnitt Friedberg-Mönichkirchen-Aspang, die „Wechselbundesstraße“ B54 und der Wechselabschnitt der A2-Südautobahn.


Für das Land am Wechselpass herrschten seit dem 19. Jahrhundert die Begriffe „Wechselgau“, „Wechselgebiet“ und „Wechselregion“ vor. Erst Mitte des 20. Jahrhunderts kam der Begriff „Wechselland“ auf: zum ersten Mal  1994, als auf steirischer Seite ein Tourismusverband aus mehreren Gemeinden gegründet wurde. 2000 wurde der Begriff im Rahmen des EU-Förderprogramms LEADER für die lokale Entwicklung des ländlichen Raumes erstmals in Niederösterreich verwendet.


Auch unser Tun bildet diese Verbundenheit ab: 2006 gründeten 14 Gemeinden um den Wechsel die „Wirtschaftsplattform Wechselland“, um die Arbeits-, Umwelt- und Lebensqualität der Region Wechselland zu fördern. Ebenso die „Wechsellandzeitung“ als Medium der WPW – die Sie gerade in Händen halten – und die Marke „Wechsel wirkt – Region Wechselland“ samt Logo.


Auch der „Historische Verein Wechselland“ schließt sich dieser Entwicklung an und möchte die gemeinsame Geschichte des Wechsellandes aufzeigen.

Von Hartberg und Eichenwaldberg
Beim Rundwanderweg Mönichkirchen – Hochwechsel, als Teil des Historischen Weitwanderweges Wechselland, startet man auf 932 Metern in Mönichkirchen, wandert über Tränktörl – vorbei an der Schautafel Alte Glashütte – und die Vorauer Schwaig zum Hochwechsel auf 1.743 Metern Seehöhe. Retour geht es dann über den Niederwechsel und über die Steinerne Stiege zurück nach Mönichkirchen. Die Strecke wird als Tagesausflug mit einer Dauer von etwa acht Stunden angegeben. Auf einer Strecke von 25,6 km werden insgesamt 1.033 Höhenmeter zurückgelegt.
Eine von den insgesamt drei angebrachten Schautafeln bei der Vorauer Schwaig beschäftigt sich mit dem Wechsel und seinen Namen, darunter auch mit dem Begriff Hartberg. Der Name gilt für unterschiedliche Abschnitte im gesamten Gebirgsstock, nach dem im Jahr 1125 die heutige Bezirkshauptstadt Hartberg benannt wurde. Insgesamt wurden drei verschiedene Erhebungen mit diesem Namen versehen, darunter der heutige Masenberg sowie der Ringkogel. Auch ein östlicher Ausläufer des Wechsels, über den der Hartberg-Pfad verlief, behielt den Namen Hartberg. 
Die Wechselbahn verläuft durch den Hartberg-Tunnel. Aufgrund einer Fehlübersetzung heißt eine Erhebung nordwestlich von Warth in NÖ ebenfalls Hartberg.


Hart bedeutet in der althochdeutschen Sprache „Wald“. Frei übersetzt dürfte Hartberg als „Eichenwaldberg“ bezeichnet werden, da im Wechselland damals die Eiche dominierte. ❏     

Stefanie Schadler 


Quelle: „Von der Steinzeit bis zur Gegenwart“, herausgegeben vom Historischen Verein Wechselland.

Foto: ©WL

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